Brockhaus H. über B. G. Teubner
(Tagebucheintrag 1856):
„24. Jan. 1856. Wir begruben heute den alten
Teubner, der bis vor kurzem in seltener Kraft und Frische sich erhalten hat,
dann aber einem höchst schmerzhaften Magenleiden nach schwerem Kampfe unterlegen
ist. Ich mochte bei dem Begräbniß nicht fehlen, blieb auf dem Kirchhof trotz des
ungünstigen Wetters, trotz Regen und Sturm, und hörte mit Theilnahme und innerer
Bewegung einen der Schwiegersöhne Teubners, dann Großmann und Ahlfeld sprechen,
von denen mich wiederum Ahlfeld lebhaft interessirte. Teubner gehörte eigentlich
zu meinen ältesten Bekannten in Leipzig, denn als ich 1816 als Knabe nach
Leipzig kam, ging ich schon zu ihm, da wir ja damals sehr liirt mit ihm waren.
An das innige Verhältniß zwischen uns bin ich denn auch durch eine Masse von
Briefen in unserem Archiv erinnert worden. Teubner war ein merkwürdiger Mann,
eine energische Natur. Man hat es anzuerkennen, daß er sich schwer durch das
Leben hat hindurchkämpfen müssen, daß er viele Widerwärtigkeiten besiegt und mit
großer Kraft und Beharrlichkeit es zuletzt zu etwas recht Ordentlichem gebracht
hat. Vor solchen Naturen habe ich Achtung.“
(Quelle:
Brockhaus, H.,
Tagebucheintrag 1856. In: B. G. Teubner 1811 - 1911. Leipzig
1911.)
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Seite erstellt: Leipzig, 01.07.2001.
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Benedictus Gotthelf Teubner (i. G.), Leipzig, 2001.