Buchtipp:   

 
 
Wußing, Hans (Leipzig):
 
 
 
 
Die Große Erneuerung.
Zur Geschichte der Wissenschaftlichen Revolution.
 
 
 Basel / Boston / Berlin: 
 Birkhäuser Verlag 2002. 
 IX, 223 Seiten.
 ISBN 3-7643-6698-2

 
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 Verlagsinformationen, Ladenpreise,
 Bestellmöglichkeiten u. ä., siehe:
 www.birkhauser.ch


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  Aus dem Inhalt:
 Die copernicanische Wende
 Umstrittenes heliozentrisches System
 Anerkennung des Heliozentrismus
 Physik des Himmels
 Inductio. Ratio
 Atomismus
 Institutionen
 Instrumente
 Mathematik
 Optik
 Chemie auf der Suche
 Grundlegung der klassischen Physik
 Erkenntnisse über die belebte Natur
 Geographische Entdeckungen. Geologie
 Zeittafel
 
 
 

 
Auswahl und Zusammenstellung der Zitate:  J. Weiß, Leipzig   /  weiss@stiftung-teubner-leipzig.de

 
Wußing, H.: Die Große Erneuerung. S. 3:  

"Als Isaac Newton 1727 starb und in einem feierlichen Staatsakt in der Westminster Abbey beigesetzt wurde, da war die Wendung im Grundsätzlichen vollzogen: In nur vier Generationen hatte sich die Naturforschung gesellschaftliche Anerkennung erworben. Giordano Bruno war im Jahre 1600 unter anderem wegen des Eintretens für die copernicanische, d. h. heliozentrische Astronomie öffentlich auf dem Scheiterhaufen hingerichtet worden. Galileo Galilei noch wurde deswegen vor Gericht gestellt und starb 1642 im Gewahrsam der Inquisition. René Descartes noch hielt brisante Teile seines Hauptwerkes zurück, publizierte anonym und ging in die Emigration nach Schweden. Newton aber konnte 1687 das wohl bedeutendste Werk der Naturwissenschaftsgeschichte publizieren, die Philosophiae naturalis principia mathematica (etwa: Mathematische Prinzipien der Naturwissenschaft). Wegen seiner Verdienste um die britische Münzreform wurde er geadelt und erhielt als erster Naturforscher ein pompöses Staatsbegräbnis."
 

 
Wußing, H.: Die Große Erneuerung. S. 67/68:  

"Descartes war einer der Schrittmacher der analytischen Geometrie. Er studierte das Verhältnis von Kraftaufwand und Leistung bei den einfachen Maschinen Hebel, Keil, Schraube, Rad und Flaschenzug. Hatte er aus seinem Prinzip cogito, ergo sum die Existenz Gottes abgeleitet, so schlussfolgerte er aus der Vollkommenheit Gottes die Erhaltung der Bewegung als Produkt von Masse und Geschwindigkeit; doch blieb ihm der vektorielle, der gerichtete Charakter dieser physikalischen Größe verborgen. Descartes gab eine richtige Erklärung für das Zustandekommen des Regenbogens, und er war im Besitz des Brechungsgesetzes, wohl unabhängig von Snellius. Jedenfalls hat Descartes im Brief an Mersenne vom Juni 1632 bereits das Brechungsgesetz in der Sinusform mitgeteilt. Die Erklärung des Regenbogens wurde unterstützt durch Experimente an einer wassergefüllten Glaskugel.
Sonst aber halten sich jene Beiträge von Descartes zur konkreten Naturforschung, die Bestand haben sollten, in Grenzen. Zur Erklärung noch unergründeter Naturphänomene führte er eine Reihe von ad hoc erfundenen Annahmen ein, z. B. für die Wirkungen des Magnetismus."

 

 
Wußing, H.: Die Große Erneuerung. S. 104-107:  

"Um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert wurde die Algebra zu einer zweiten selbständigen mathematischen Disziplin, neben der Geometrie, die bis dahin fast synonym mit Mathematik gewesen war. Diese Entwicklung hatte sich bereits in der Renaissance angebahnt, als, über die  Antike hinausgehend, rechnerische Lösungsmethoden für die Gleichungen dritten und vierten Grades gefunden worden waren. Unter den Bedingungen des Frühkapitalismus, des Überganges von der Natural- zur Geldwirtschaft, erreichten die Methoden des praktischen Rechnens in Europa weite Verbreitung, sowohl auf dem Abacus als auch unter Verwendung der indisch-arabischen Ziffern. Es bildete sich der spezielle Berufsstand des Rechenmeisters heraus. Nach und nach kamen spezielle Abkürzungen bzw. Symbole für die vier Grundrechenarten und für die Potenzen der Unbekannten bei der Behandlung von Gleichungen in Gebrauch. Diese Übergangsperiode in der Algebra wird in der Historiographie der Mathematik als 'Coß' bezeichnet (von ital. cosa, Sache, d.i. die Unbekannte). Das cossische Rechnen, die 'cossische Kunst', erreichte in Italien, Frankreich, Deutschland und England den Charakter einer durchgebildeten mathematischen Technik mit starken Traditionen. Diese erstaunliche und hoch interessante Entwicklung mündete in die Herausbildung der selbständigen Algebra."
  


 

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 Seite aktualisiert / erweitert:  
05.04.2003.
Seite eröffnet: Leipzig, 05.04.2003.


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V.i.S.d.M.: Jürgen Weiß.
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