Buchtipp:   

 
 
Fischer, Ernst Peter (Konstanz):
 
 

 
Leonardo, Heisenberg & Co. Eine kleine Geschichte der Wissenschaft in Porträts.
 
 
 
München / Zürich: 
 Piper Verlag 2002. 
 361 Seiten.
 ISBN 3-492-23486-0

 
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 Verlagsinformationen, Ladenpreise,
 Bestellmöglichkeiten u. ä., siehe:
 www.piper.de


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  Aus dem Inhalt:
 In Leonardos Welt:
    L. da Vinci, G. Cardano
 Ungleiche Zeitgenossen:
    M. S. Merian, G. W. Leibniz
 Innere Zwecke und äußere Ziele:
    A. v. Humboldt, C. F. Gauß
 Der Weg der Frauen:
    S. Kowalewskaja, E. Noether, D. Hodgkin
 Mannigfaltige Mathematik:
    D. Hilbert, N. Wiener, A. Turing
 Quartett mit Quanten:
    M. Planck, W. Heisenberg,
    E. Schrödinger, W. Pauli
 Leben und Erkenntnis:
    J. Piaget, K. Lorenz
 Basispaar und Basenpaare: 
    F. Crick, J. D. Watson
 Zeittafel
 
 
 

 
Auswahl und Zusammenstellung der Zitate:  J. Weiß, Leipzig   /  weiss@stiftung-teubner-leipzig.de

 
Fischer, E. P.: Leonardo, Heisenberg & Co. S. 37:  

"
Plus- und Minuszeichen vor Zahlen hatte zwar bereits Leonardo – wenn nicht eingeführt, dann doch weitgehend – bei seinen Berechnungen verwendet, doch die Wurzel aus einer negativen Zahl blieb etwas Unheimliches. Konnte überhaupt etwas existieren, dessen Quadrat negativ war? Die Mathematiker vor Cardano hatten solche negativen Lösungen ihrer Gleichungen zwar schon gesehen, sie aber stets beiseite gewischt. Cardano hielt dies für unangemessen, und er nahm die Herausforderung ihrer Existenz an. Dabei ist ihm dieser Schritt keineswegs leicht gefallen. Cardano sprach sogar ausdrücklich von der 'Überwindung geistiger Qualen', die nötig war, um die quantitas sophisticas einzuführen, wie er die imaginären Zahlen nannte.
Sie haben sich längst als Größen erwiesen, die in der Mathematik unentbehrlich sind, auch wenn sie zunächst als unvorstellbare und unwirkliche Zahlen angesehen wurden. Gottfried Wilhelm Leibniz bezeichnete sie zum Beispiel noch als Monster und Amphibien, die ihre eigenwillige Existenz zwischen Sein und Nichtsein führten. Erst Carl Friedrich Gauß fand einen Weg, um sie angemessen in die Mathematik zu integrieren. Er erreichte dies, indem er dem bekannten Zahlenstrahl eine zweite Dimension gab und ihn zu der Zahlenebene erweiterte, die eine reale und eine imaginäre Achse hat ...
"
 

 
Fischer, E. P.: Leonardo, Heisenberg & Co. S. 162:  

"
Tatsächlich lautet ein viel zitiertes Credo der mathematischen Zunft, daß es in der Welt keinen Platz für häßliche Mathematik gebe und daß die Wortkombination 'häßliche Mathematik' ein Widerspruch in sich sei.
Mathematik hat auf jeden Fall weniger mit Rechnen und mehr mit ästhetischen Qualitäten zu tun – eine Einsicht, die einen Mathematiklehrer vielleicht ursprünglich in sein Fachgebiet lockte, die den meisten auf dem Weg in den Beruf dann aber doch abhanden gekommen zu sein scheint. Dabei findet sich die Verbindung des mathematisch Genauen und des ästhetisch Geformten am Beginn aller abendländischen Wissenschaft, nämlich in der Person des Pythagoras. Von ihm ist nicht nur das Diktum überliefert: 'Alles ist Zahl'; von ihm weiß man auch, daß er vor allem mit Hilfe von Zahlen an einem Instrument namens Monochord nach den harmonischen Verhältnissen der Saiten suchte, deren Schwingungen dem Ohr gefallen .
.."
 

 
Fischer, E. P.: Leonardo, Heisenberg & Co. S. 220:  

"
Für Planck gehörte das, was man oft hochnäsig und abwertend als preußisches Pflichtgefühl bezeichnet, zu den bürgerlichen Selbstverständlichkeiten, und er bemühte sich darum bis zur Verleugnung der eigenen Person. Weder scheute er in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg den zweistündigen (!) Fußmarsch zur Arbeit, noch zögerte er, bei Dienstreisen die Nacht auf der Bank eines Wartesaals zu verbringen, wenn durch die Inflation das Geld, das ihm zur Verfügung stand, nicht mehr für ein Hotelzimmer reichte. Daß Planck bei Eisenbahnfahrten niemals die Erste Klasse benutzte, sondern sich in der damals noch angebotenen Dritten Klasse mit den Holzbänken begnügte, sei hier nur am Rande vermerkt. 'In den vierzig Jahren, die ich Planck gekannt habe und in denen er mir allmählich sein Vertrauen und seine Freundschaft geschenkt hat, habe ich immer mit Bewunderung festgestellt, daß er nie etwas getan oder nicht getan getan hat, weil es ihm selbst nützlich oder schädlich sein könnte.' So hat Lise Meitner diese Qualität ihres Lehrer einmal beschrieben."
 


 

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 Seite aktualisiert / erweitert:  
05.04.2003.
Seite eröffnet: Leipzig, 05.04.2003.


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V.i.S.d.M.: Jürgen Weiß.
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