Buchtipp:   

 
 
Sabine Knopf (Leipzig) / Volker Titel (Leipzig):
 
 

 
Der Leipziger Gutenbergweg. Geschichte und Topographie einer Buchstadt.
 
 
 Beucha (bei Leipzig): 
 Sax-Verlag 2001. 
 200 Seiten.
 ISBN 3-934544-04-5
 
 
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 Verlagsinformationen, Ladenpreise,
 Bestellmöglichkeiten u. ä., siehe:
 http://www.sax-verlag.de

 
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  Aus dem Inhalt:
 Durchs lateinische Land
 Im Graphischen Viertel
 Verlegervillen und Druckerpaläste
 Im Pantheon der Bücherwelt



 
  Siehe auch:  
 
Haus des Buches Leipzig ...

 
Auswahl und Zusammenstellung der Zitate:  J. Weiß, Leipzig   /  weiss@stiftung-teubner-leipzig.de

 
Knopf, S. / Titel, V.: Der Leipziger Gutenbergweg. S. 39:  

"Die Katastrophe brach 1943 herein; es waren nicht nur Verwundungen, die speziell dem Graphischen Viertel durch die alliierten Luftangriffe zugefügt wurden. Am schwersten wurde die Stadt in der Nacht vom 3. zum 4. Dezember getroffen. Durch den Bombenkrieg wurden etwa 80 % der Gebäude und Straßen des Leipziger Buchgewerbes zerstört, mit ihnen riesige Bücher- und Papierbestände, unzählige Maschinen und Transportfahrzeuge. Insgesamt sind etwa 50 Millionen Bücher verbrannt. Ein in die USA emigrierter deutscher Wissenschaftler schrieb angesichts der Verluste an Schätzen der Buchkultur durch die Luftangriffe in der amerikanischen Buchhandelszeitschrift 'Publishers Weekly': 'Die Zerstörung von Leipzig kann nur mit dem Brand der Bibliothek von Alexandrien verglichen werden.' Fast vollständige Zerstörungen erlitten die Firmen F. A. Brockhaus, B. G. Teubner, Spamer, Giesecke & Devrient. Etwas weniger betroffen waren u. a. Haag-Drugulin, Sperling, Reclam und Fikentscher."
 

 
Knopf, S. / Titel, V.: Der Leipziger Gutenbergweg. S. 124/125:   

"
Der schwerste Angriff traf das Graphische Viertel am 4.12.1943. Der Verleger Gotthold Müller, damals Vertriebsleiter des Reclam-Verlages, berichtet in einem Interview mit Herbert G. Göpfert im Jahre 1985: 'Man kann sich vom Zustand der Verlagsstadt Leipzig nach diesem Angriff vom 4. Dezember keine Vorstellung machen. Hunderte und Tausende von Menschen waren ums Leben gekommen. In jeder Straße stolperte man über Leichen. Noch tagelang fuhren Lastwagen mit Leichen durch die Trümmerstraßen der Stadt, die von Brand- und Verwesungsgeruch erfüllt waren.'
Etwa 1000 Firmen wurden vernichtet oder stark beschädigt. Etwa 50 Millionen Bücher verbrannten. Wilhelm Goldmann beklagte in seinen Erinnerungen die Vernichtung seines Verlagshauses am Roßplatz in der Schreckensnacht vom 3. zum 4. Dezember. Das gleiche Schicksal ereilte das Bibliographische Institut, Brockhaus, Brandstetter, Hendel, Hirzel, die Offizin Haag-Drugulin, Reclam, Spamer, Teubner und den Verlag von J. J. Weber. Der 1867 errichtete Altbau von Breitkopf & Härtel in der Nürnberger Straße war 'total ausgebrannt, völlig in sich zusammengestürzt. Nur eine halbe Giebelwand und die Reste der turmartigen beiden Treppenhäuser ragten in den von Rauch und Glut starrenden Himmel ... Der ganz in Beton errichtete Neubau ... stand noch tagelang in leuchtender Glut', berichtete Hellmut von Hase, der Mitinhaber des Verlages. Anton Kippenberg schrieb über die Zerstörung des Insel Verlages: 'Mittags kam Köhler (der Prokurist) und meldete die Vernichtung des Insel Hauses am 4. Dezember 1943. Was ich empfand, kann ich nicht schildern, noch jetzt, wo ich schreibe, kommen mir die Tränen. 40 Jahre habe ich dort ... gearbeitet ..., es war so schön und reich ..., wie kein Verlag es hatte, unzählige bedeutende Menschen, Freunde, Geschäftsfreunde, sind dort ein- und ausgegangen – nun liegt alles in Schutt und Trümmern ... Verbrannt sind neben 1 Mill. Bände der Insel-Bücherei ... riesige Mengen laufender Verlagswerke ...'
"
 

 
Knopf, S. / Titel, V.: Der Leipziger Gutenbergweg. S.146:   

"Albin Ackermann verbrachte seit den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts die Sommer außerhalb der Stadt, wo die Familie ein Landhaus mit großem Garten und schönen alten Bäumen schräg gegenüber dem Gohliser Schlößchen besaß. Gohlis war damals noch ein kleines ruhiges Dorf, das aus dem Rittergut, einigen Bauernhäusern, Sommerhäusern Leipziger Familien und beliebten Ausflugsgasthöfen bestand. 1881 kaufte Albin Ackermann das Rittergut Gundorf bei Leipzig, zu dem eine von Peter J. Lenne gestaltete Parkanlage zählte. Das Herrenhaus wurde im gleichen Jahr durch den Architekten Carl Weichardt umgebaut und erweitert. Das Landleben übte großen Reiz auf die Familie aus, zu deren Freundes- und Bekanntenkreis 'ganz Leipzig' zählte. Schloß Gundorf war ein beliebter Versammlungsort der 'Vertrauten', zu denen auch Ackermann zählte. Hier feierte man auch am 16. Juni 1884 Großvater Teubners 100. Geburtstag."
 


 

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 Seite aktualisiert / erweitert:  
23.04.2003.
Seite eröffnet: Leipzig, 23.04.2003 (Welttag des Buches).


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