Buchtipp:   

 
  Albrecht Beutelspacher (Gießen):
 
 

 
Pasta all'infinito.
 Meine italienische Reise in die Mathematik.

 
 
 München:
 Verlag C. H. Beck 2000.
 4. Aufl.
 
268 S.
 ISBN 3-406-45404-6
 
 
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 Verlagsinformationen, Ladenpreise,
 Bestellmöglichkeiten u. ä., siehe:
 http://www.beck.de/

 
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 Dies ist der unkonventionelle Bericht eines
 jungen deutschen Mathematikers, der sich
 zu einem Forschungsaufenthalt in das ihm
 unbekannte Italien begibt, um sich dort mit
 einigen italienischen Kollegen dem
 rätselhaften Thema des Unendlichen
 zu widmen.

 
Auswahl und Zusammenstellung der Zitate:  J. Weiß, Leipzig   /  weiss@stiftung-teubner-leipzig.de

 
Beutelspacher, A.: Pasta all'infinito. S. 29/30:  

"Jetzt endlich ist die Zeit gekommen, über Mathematik zu sprechen. Ich ziehe mein Mitbringsel aus der Tasche, mein zweibändiges Buch über 'Endliche Geometrie', unser gemeinsames Spezialgebiet. Ich bin mächtig stolz darauf, da es die erste Darstellung dieses Gebietes in Buchform ist. In dem Buch stecken, meiner Meinung nach, nicht nur viele Ideen, neue Sichtweisen, eine attraktive Organisation des Stoffs, neue Tricks, originelle Formulierungen, kurz: mein Herz, sondern auch viele Wochen handwerklicher Tätigkeit. Denn dieses Buch war Anfang der 80er Jahre entstanden, in einem kurzen Moment der Geschichte wissenschaftlichen Publizierens, in dem es bereits zu teuer war, wissenschaftliche Bücher traditionell zu setzen, andererseits aber auch noch keine Computer mit vernünftiger Textverarbeitung in Sicht waren. Daher stellten die Autoren die Druckvorlagen ihrer Bücher selbst her - mit der Schreibmaschine! Ich war stolzer Besitzer einer elektrischen Schreibmaschine, mit der man immerhin ein gleichmäßiges Schriftbild erreichte. Korrekturmöglichkeiten gab es nicht. Wie häufig passierte noch in den letzten Zeilen einer Seite ein Fehler, so daß man wieder von vorne anfangen mußte - natürlich ohne Garantie, daß es diesmal fehlerfrei abging. Bei Mathematikbüchern kam das Problem der Symbole hinzu. Man stand vor der Alternative, die Symbole einfach von Hand einzutragen oder für viel Geld Folien zu kaufen, von denen man die einzelnen Symbole auf die Seiten durchrubbeln konnte. Ich hatte mich natürlich auch hier für die professionelle Methode entschieden. Es war ungeheuer aufwendig gewesen, diese knapp 500 Seiten zu produzieren: Nächte, Wochenenden, selbst der Heilige Abend gingen drauf - worauf meine Frau, verständlicherweise, unfroh reagierte. Aber das Ergebnis war gut. Ich war zufrieden und präsentierte die beiden Bände entsprechend stolz."
 

 
Beutelspacher, A.: Pasta all'infinito. S. 115:   

"Ich muß das erst mal verdauen, denn das ist ganz anders als in Deutschland. 'Bei uns entscheidet jede Universität autonom über ihre Stellen. Prinzipiell beruft zwar der Minister die Professoren, aber in der Regel hält er sich an die Vorschläge der Universität - jedenfalls in der Mathematik. Natürlich gibt es Ausnahmen: Wenn die Fakultät für katholische Theologie ein Mitglied der kommunistischen Partei an die Spitze ihrer Liste setzt, wird der Minister diesen Kandidaten übergehen - natürlich aus rein fachlichen Gründen.'
'In Italien entscheidet die Kommission über alle Stellen in Italien. Wenn zum Beispiel zwanzig Stellen für Geometrie ausgeschrieben sind, dann besetzt die Kommission diese zwanzig Stellen auf einmal.'

'Dann hat diese Kommission aber außerordentlich viel Macht.'

Franco seufzt: 'Das ist wohl wahr, und daher sind die concorsi auch ein permanentes Gesprächsthema unter Professoren und solchen, die es werden wollen.'"
 

 
Beutelspacher, A.: Pasta all'infinito. S. 235:   

"In der Mathematik gilt eine Erkenntnis für immer. Ein Satz wird nie falsch. Im Gegensatz zu allen anderen Wissenschaften werden in der Mathematik die Erkenntnisse akkumuliert. Der Satz des Pythagoras gilt damals wie heute. Es kann natürlich sein, daß man sich für gewisse Sätze nicht mehr interessiert, daß manche Resultate vergessen werden. Aber die einzige Möglichkeit, wie eine mathematische Erkenntnis prinzipiell obsolet werden kann, ist die, daß das Ergebnis verallgemeinert wird. Dann wird in dem kollektiven mathematischen Gedächtnis nur noch die Verallgemeinerung gespeichert. Es ist unmöglich, daß ein Satz, der einmal richtig bewiesen wurde, sich aus späterer Sicht als falsch herausstellt. Jeder Satz ist für die Ewigkeit. Auch unserer."
 

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Haus des Buches Leipzig
 28.04.2004

Leipziger Volkszeitung
 28.04.2004

Universität Leipzig
 28.04.2004

Alte Nikolaischule Leipzig
28.04.2004

 Fotos: Archiv der "Stiftung Benedictus Gotthelf Teubner Leipzig / Dresden / Berlin / Stuttgart"
   
 Fotos: Archiv der "Stiftung Benedictus Gotthelf Teubner Leipzig / Dresden / Berlin / Stuttgart"
 1 / 2 / 3 / 4 (oben) / 5 (unten) / Lotte Krämer, Schwieberdingen: 1, 3, 4 / Lothar Poethe, Leipzig: 2, 5.
  Siehe auch:    Teubner-Preis 2004 an Albrecht Beutelspacher / Mathematikum Gießen ...

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 Siehe auch:
   Mathematik ...

 Siehe auch:    TEUBNER-STIFTUNG / Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV) ...
 
 Siehe auch:  
  B. G. Teubners Weg zum mathematischen Satz ...

 Siehe auch:  
 Steindruck und Felix Kleins autographierte Vorlesungshefte zur Mathematik ...

 Siehe auch:    Vom Steindruck zu Print on Demand ...

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 Siehe auch:
   Erstveröffentlichung online: Zeitzeugen - Autoren - Herausgeber ...  
 
 Siehe auch:    Autorenmeinung online ...
 
 Siehe auch:    Buchtipps aus Leipzig (von Albrecht Beutelspacher bis Eberhard Zeidler) ...  

 Siehe auch:    Aus Teubner-Büchern (von Albert Einstein über "Ach Gott, ein Mathematiker!" bis zu
einer Fehleinschätzung von Bill Gates) ...


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 Seite aktualisiert / erweitert:  
18.06.2004; 08.05.2004.

Seite eröffnet: Leipzig, 05.05.2004.



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V.i.S.d.M.: Jürgen Weiß.
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