Zum Themenkreis Giesecke & Devrient und B. G. Teubner

 

 
 NEU zu Siegfried Ottos 100. Geburtstag,
 Leipzig 2014:


 Heinrich Krämer  /  Jürgen Weiß
:
 SIEGFRIED OTTO (1914-1997).   

 Prinzipal von Giesecke & Devrient und B. G. Teubner.
 
 
http://www.eagle-leipzig.de/075-kraemer-weiss.htm ...
 
 
 
Siegfried Otto.
  Gründer der Firma Giesecke & Devrient in München.

  Siegfried Otto und Giesecke & Devrient.

  Stemma Giesecke & Devrient:
 
Gegründet 1852 in Leipzig; 1889 in Berlin.

  Siegfried Otto und B. G. Teubner.
 
Aus einem Interview mit Heinrich Krämer.
  Schwieberdingen, im August 2014.
  Fragen 1 bis 10.

  Index.
 

 
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  Edition am Gutenbergplatz Leipzig 2014.  www.eagle-leipzig.de
  1. Aufl.
  Buchreihe: EAGLE-ESSAY. HARDCOVER. 
  43 S. 15,5 cm  x  22 cm. 19,50 EUR.
  EAGLE 075.

  
ISBN 978-3-937219-75-2


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Weiß, Jürgen: Giesecke & Devrient und B. G. Teubner ...
Zum 150-jährigen Firmenjubiläum von G&D übermittelte die seit 01. Juli 2000 im Haus des Buches in Leipzig
in Gründung befindliche Teubner-Stiftung herzliche Glückwünsche.
 Erstveröffentlichung online am 01.06.2002 unter www.stiftung-teubner-leipzig.de

Krämer, Heinrich: Rede für Siegfried Otto bei der Trauerfeier am 27. August 1997
im Innenhof der Firma Giesecke & Devrient München ...

 Erstveröffentlichung online am 27.08.2002 unter www.stiftung-teubner-leipzig.de

Krämer, Heinrich: Siegfried Otto - Gründer der Firma Giesecke & Devrient in München.
Zu seinem fünften Todestag ...

 Erstveröffentlichung online am 30.09.2002 unter www.stiftung-teubner-leipzig.de


 Wertpapierdruckerei Leipzig / Giesecke und Devrient. Leipzig, Nürnberger Straße / Johannisgasse 16 ...


Schmidt, Rudolf: H. F. Giesecke und A. Devrient  (1902) ...

Heichen, Walter: Kommerzienrat Hermann Giesecke (1903) ...

Triepel, Charlotte: Feier für Herrn Dr. Alfred Giesecke am 16. April 1943 (Auszüge) ...

Heisig, Herbert: Nachruf auf Dr. Alfred Giesecke, November 1945 ...
 Erstveröffentlichung online am 01.07.2001 unter www.stiftung-teubner-leipzig.de


 Siehe:  Dr. Alfred Giesecke ...

 Siehe:  Siegfried Otto ...

 Siehe:  Rubrik "Teubnerianer": Buchstaben "G" und "O" ...


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 Siehe:
"Erstes neues Haus am Augustusplatz ..."
 Erstveröffentlichung online am 21.02.2002 unter www.stiftung-teubner-leipzig.de

Geithner, Willy (1957): Bericht über die Angriffsnacht am 4.12.1943 im Werk B. G. Teubner, Leipzig C1, Poststr. 3/5 ...
 Erstveröffentlichung online am 01.07.2001 unter www.stiftung-teubner-leipzig.de

B. G. Teubner Verlagsgesellschaft Leipzig im Gebäude der Wertpapierdruckerei Leipzig, Johannisgasse 16 ...

Giesecke und Devrient und die Gründung der
"Stiftung Benedictus Gotthelf Teubner Leipzig / Dresden / Berlin / Stuttgart"
am 21. Februar 2003 im Haus des Buches in Leipzig ...


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"GIESECKE & DEVRIENT 1852-2002. Werte im Wandel der Zeit."
Herausgegeben zum Jubiläum des Unternehmens. München 2002.
Auszüge aus den Abschnitten:
- Giesecke & Devrient, ein Unternehmen in Familienbesitz ...
- B. G. Teubner GmbH, Stuttgart ...

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Giesecke & Devrient und B. G. Teubner:


Zum 150. Jahrestag der Firmengründung G&D in Leipzig

Unter der Überschrift "G&D und BGT" ließen sich Romane verfassen:
über Wertpapierproduktion und Geldverkehr, über verwandtschaftliche und über geschäftliche Beziehungen im früheren Leipziger Buchhändlerviertel, über die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland nach der Inflation 1923, nach dem zweiten Weltkrieg 1945, nach der Wiedervereinigung 1990 oder auch über die Firmengeschichte eines führenden deutschen Wissenschaftsverlages: Das Spektrum klangvoller Namen aus Teubners mathematisch-naturwissenschaftlichen Verlagskatalogen reicht von Abel und Cantor über Einstein, Euler, Gauß, Klein, Planck bis zu Poincare, Riemann und Weyl, nicht zu vergessen auch der Rechenmeister Adam Ries (ein Vorfahr der aus Annaberg im Erzgebirge stammenden Familie Teubner). All das gehört zu der unter  http://www.stiftung-teubner-leipzig.de/  schrittweise entstehenden "Kulturgeschichte der Firma B. G. Teubner – online". Und die Beziehungen Teubner / Giesecke / Devrient sind der historisch gewachsene Kern dieses Themenkreises. Bei den nächsten Erweiterungen des Internet-Portals der künftigen Teubner-Stiftung folgen hierzu entsprechende Ausführungen (gegebenenfalls dann auch schon unter Verwendung weiterer Firmenpublikationen bzw. Archivmaterialien).

Hermann Giesecke und Alphonse Devrient gründeten das Unternehmen im Jahre 1852 in Leipzig, und zwar als "Officin für Geld- und Werthpapiere". Bereits um 1856 druckte man erste Banknoten für die Herzoglich-Altenburgische Regierung. Schon bald war G&D nicht nur für ausgezeichnete Druckqualität bekannt, sondern ebenso für innovative technische Entwicklungen. Neben Banknoten produzierte man Briefmarken und Aktien für aller Herren Länder. Während der Inflation 1923 wurde der "Giesecke-Tausender" in sehr großen Stückzahlen hergestellt und anschließend die Rentenmark.

Weitere, ausführliche Informationen (auch über die faszinierende Geschichte des Geldes) finden sich unter:  http://www.gdm.de/

Eine Parallele zu B. G. Teubner wird sofort deutlich: Auch die Teubnersche Offizin war bekannt für den Einsatz modernster Drucktechnik. Das reichte von den frühen Schnellpressen der Würzburger Firma Koenig & Bauer, die Teubner erst die Übernahme so lukrativer Druckaufträge wie das "Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel" und die "Leipziger Zeitung" ermöglichten, bis hin zur Schaffung all der technischen Voraussetzungen, die für Teubners 1840 erschienenen Prachtband "Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung" notwendig waren. Diese vom Dresdner Oberbibliothekar Karl Falkenstein verfasste, mehr als 400 Druckseiten umfassende großformatige Edition brachte der Firma dann auch zahlreiche Ehrungen ein: u. a. von König Friedrich August von Sachsen und von Friedrich Wilhelm IV.; vom englischen Königspaar, dem ein Exemplar überreicht worden war, erhielt Teubner die goldene Krönungsmedaille. Dieser Band zum Jubiläum 1840 erlebte übrigens im Jahre 1856 eine zweite, unveränderte Auflage. Er enthält eine "Sammlung in Holz und Metall geschnittener Faksimiles der seltensten Holztafeldrucke, Nachbildungen von Typen alter berühmter Offizinen und Proben von Kunstdrucken nach den neuesten Erfindungen unserer Zeit". Vor allem besticht er mit Mustern des Teubnerschen Gold-, Silber- und Congrevedrucks, mit Beispielen "des geographischen und mathematischen Drucks", des Notendrucks, mit einem Reliefdruck für Blinde und mit "Erzeugnissen der Teubnerschen Guillochirmaschine". Im 1839 eröffneten neuen Teubner-Geschäftshaus am Leipziger Augustusplatz befanden sich im Parterre rechts vom Eingang Teubners Guillochir-Anstalt, nebst Guillochir-Magazin (zu den Teubner-Neubauten im Leipziger Stadtzentrum vgl. auch die Erstveröffentlichung online vom Februar 2002: "Erstes neues Haus am Augustusplatz. Zum innerstädtischen Areal Augustusplatz / Poststraße / Teubners Hof").

Mit Teubners Guillochir-Anstalt schließt sich hier der Kreis: G&D hat dann die Guillochen, d. h. die zarten, nach bestimmten geometrischen Gesetzen verschlungenen Schutzlinien, bis zur Perfektion weiterentwickelt. Dieses traditionelle Sicherheitsmerkmal wird beim Druck von Banknoten, Aktien und Wertpapieren verwendet, auch beim Euro.

Noch nicht erwähnt wurden hier die engen verwandtschaftlichen und geschäftlichen Beziehungen zwischen Giesecke, Devrient und Teubner in Leipzig: Giesecke & Devrient (seinerzeit auch mit eigenem Verlag), Schelter & Giesecke (1819 in Leipzig gegründete Schriftgießerei und Buchdruckmaschinenfabrik / in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts etwa 1200 Beschäftigte), B. G. Teubner (mit Niederlassungen in Leipzig, Dresden und Berlin).
Der Große Brockhaus (Leipzig 1930) schreibt über G&D: "Graphisches Institut und Verlagsbuchhandlung in Leipzig mit Zweigniederlassung in Berlin, gegr. 1852 von Hermann Giesecke (1831-1900) und Alphonse Devrient (1821-1878), gegenwärtig im Besitz von Raimund Giesecke, Ludwig Devrient und Arthur Giesecke-Schiller."
Dass Firmengründer Alphonse Devrient selbst ein "Teubnerianer" war, geht aus seinem handschriftlichen Glückwunschschreiben vom 21. Februar 1861 hervor, anlässlich des fünfzigsten Jahrestages der Firmengründung B. G. Teubner in Leipzig: "Den vielen Verehrern Ihres Hauses mich um so eher anschließend, als ich ja selbst in demselben einige Zeit verweilt habe, kann ich nicht unterlassen, Ihnen zum heutigen Jubeltage meine besten Glückwünsche insbesondern auszusprechen. Ich sage keinen herzlicheren Wunsch, als daß das Haus B. G. Teubner immer seinen alten Ruhm bewahre, in allen Beziehungen gedeihe, Ihnen Selbst es aber immer recht wohl ergehen möge ... Ihr freundschaftlichstergebener Alphonse Devrient."

Nicht unerwähnt bleiben soll die B. G. Teubner Grundbesitz-Gesellschaft Ackermann und Giesecke. Doch damit wären wir schon fast bei den aktuellen Entwicklungen der letzten Jahre, und das ist ein separates Thema.

Nach dem Firmengründer Benedictus Gotthelf Teubner (1784-1856) war sein Urenkel Alfred Giesecke (1868-1945) die wichtigste Persönlichkeit in der Geschichte des Teubner-Verlages. Als Mitinhaber und Geschäftsführer bis zu seinem Tod betreute er u. a. die philologischen, historischen, altertumswissenschaftlichen und neusprachlichen Verlagsgebiete. Außerdem baute er den Teubnerschen Schulbuchverlag zu einem der erfolgreichsten seiner Branche aus, und zugleich war er seit 1931 Aufsichtsratsvorsitzender der Giesecke & Devrient AG, Wertpapierdruckerei.

Ein heute fast unbekanntes Zeitdokument ist der Artikel der langjährigen Teubner-Prokuristin
Charlotte Triepel zum 16. April 1943, dem 75. Geburtstag von Alfred Giesecke (zugleich Jubiläum seiner 50-jährigen Arbeit für den Teubner-Verlag). C. Triepel schreibt, dass "die vereinigten Werkchöre der Betriebsgemeinschaften B. G. Teubner und Giesecke & Devrient" die ersten Gratulanten waren, und sie würdigt auch ausdrücklich Alfred Gieseckes Wirken für G&D: "Die letzte der Ansprachen von Herrn Ludwig Devrient in Firma Giesecke & Devrient gewährte einen Einblick auch in ein anderes Aufgabengebiet, dem sich Herr Dr. Giesecke aus der Tradition seines Elternhauses her widmete. Trotz seiner unermüdlichen Arbeit für B. G. Teubner hat er es ermöglicht, sich außerdem noch tätig für die Entwicklung auch des Typographischen Institutes Giesecke & Devrient, dessen Teilhaber sein Vater gewesen war, einzusetzen und neuen Ideen, die den Interessen des Unternehmens dienten, zum Durchbruch verholfen. Er hat, nach dem frühen Ausfall einer Generation ihrer Inhaber, weitschauend der jungen Generation den Weg gebahnt und in entscheidender Stunde den Vorsitz im Aufsichtsrat der neu gegründeten Aktiengesellschaft Giesecke & Devrient übernommen. So ist auch diese Firma, 'die der geliebten Schwarzen Kunst dient', dem Jubilar zu großem Danke verpflichtet."

Im gleichen Jahr, im März 1943, heirateten der aus Halle an der Saale stammende Siegfried Otto (1914-1997) und Jutta Devrient, Urururenkelin von B. G. Teubner, Tochter von Ludwig Devrient (1894-1948 / gest. in sowjetischer Haft).

Am 4. Dezember des Jahres 1943 zerstörte ein Luftangriff große Teile des Leipziger Graphischen Viertels. Betroffen waren auch G&D und B. G. Teubner; siehe hierzu den im vorigen Jahr erstmals veröffentlichten erschütternden Bericht des früheren Teubner-Hausingenieurs Willy
Geithner: Bericht über die Angriffsnacht am 4.12.1943 im Werk B. G. Teubner, Leipzig C1, Poststr. 3/5 (Erstveröffentlichung online unter:  http://www.stiftung-teubner-leipzig.de/ ).

Schließlich entstanden G&D in München und einige Jahre später B. G. Teubner in Stuttgart. Heinrich Krämer, über drei Jahrzehnte Teubner-Geschäftsführer, hatte die weitere Entwicklung in seiner Vorrede zur ersten Lectio Teubneriana in der Leipziger Alten Handelsbörse am 8. Mai 1992 in die Worte gefasst: "
Seit 1969 ist Giesecke & Devrient in München die Muttergesellschaft von B. G. Teubner in Stuttgart. B. G. Teubner hat den Leipziger Verlag wiedererworben und die geistige und wirtschaftliche Einheit der Gesamtfirma wiederhergestellt. Giesecke & Devrient hat ebenfalls im vergangenen Jahr ihre alte Stammfirma in Leipzig wieder übernommen. Muttergesellschaft in München und Tochtergesellschaft in Stuttgart mit Töchtern in Leipzig – so schließt sich der Kreis der Firmengenealogie und öffnet sich zum Kreislauf wirtschaftlicher Unternehmenspolitik."


Siegfried Otto starb am 17. August 1997. Im G&D-Geschäftsbericht 1997 steht unter der Überschrift "Siegfried Otto – sein Leben und sein Werk": "Siegfried Otto gelang es, Synergien zu nutzen, eine sich ergänzende Produktpalette zu schaffen und dadurch ein Unternehmen unabhängig von Konjunktureinflüssen zu machen."


Anfang Dezember 1998 wurde den Mitarbeitern von B. G. Teubner mitgeteilt, dass der Verlag verkauft werden soll. Am 17. August 1999, auf den Tag genau zwei Jahre nach Siegfried Ottos Tod, fand im Stuttgarter Verlagsgebäude in der Industriestraße die letzte Belegschaftsversammlung aller Stuttgarter und Leipziger Teubner-Mitarbeiter statt, auf der sich die neuen Käufer vorstellten: der Bertelsmann-Konzern, speziell die GWV-Fachverlage in Wiesbaden.
B. G. Teubner in Stuttgart wurde Ende März / Mitte April 2000 geschlossen. Am 30. Juni 2000 ist das letzte Teubner-Büro im traditionsreichen Gebäude der Leipziger Wertpapierdruckerei (Nürnberger Straße / Johannisgasse 16) geschlossen worden.
Der "Verlag B. G. Teubner Stuttgart / Leipzig / Wiesbaden" hat seinen Sitz in Wiesbaden.


Zum 150-jährigen Firmenjubiläum von G&D übermittelt die seit
01. Juli 2000 im Haus des Buches in Leipzig in Gründung befindliche
Teubner-Stiftung herzliche Glückwünsche.


Leipzig, 01. Juni 2002 


Stiftung Benedictus Gotthelf Teubner in Leipzig


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Auszüge aus:
"GIESECKE & DEVRIENT 1852-2002.
Werte im Wandel der Zeit."
Herausgegeben zum Jubiläum des Unternehmens. München 2002.


S. 50-51 (Auszüge):
Giesecke & Devrient, ein Unternehmen in Familienbesitz

"... Den Firmengründern Hermann Giesecke und Alphonse Devrient trat etwa fünfzehn Jahre nach der Firmengründung, im Jahre 1866, der jüngere Bruder Hermann Gieseckes, Dr. Bruno Giesecke, als Mitgesellschafter des Unternehmens bei. Da er seinen angestammten Beruf als Chemiker aus gesundheitlichen Gründen nicht ausüben konnte, war er zunächst in der Landwirtschaft tätig. Seine Freundschaft zur Tochter des Adolf Rossbach-Teubner, Leontine Rossbach – Enkelin von Benedictus Teubner, dem Gründer der Druckerei und Verlagsfirma B. G. Teubner (1811) –, die er im April 1867 heiratete, bewog ihn dazu, in die Firma einzutreten ...
Alphonse Devrients Ehe mit Maria Langbein war kinderlos geblieben, und Devrient hatte daher bestimmt, daß ihm sein gleichnamiger Neffe, der Sohn seines Bruders August und dessen Ehefrau Maria Pilau, folgen solle. 1861 in Wien geboren, wuchs Alphonse Devrient jr. in Magdeburg und Leipzig auf und begann im Jahre 1879, ein Jahr nach dem Tod seines Onkels, eine Lehre bei Giesecke & Devrient.
Als Raimund Giesecke, der Sohn des Firmengründers, im Jahre 1888 aus gesundheitlichen Gründen die Firma verließ, übernahm Alphonse Devrient jr. seine Aufgaben, insbesondere die Lithographie- und Steindruck-Abteilung. Direkt nach seinem Eintritt war er für einige Jahre nach Berlin gewechselt, um dort die neugegründete Filiale des Hauses aufzubauen.
Die Beziehungen zwischen den Familien Giesecke und Devrient wurden durch die Ehe, die Alphonse Devrient jr. mit Charlotte, der ältesten Tochter Dr. Bruno Gieseckes, im Jahre 1891 schloß, noch enger."
  
S. 154-156 (Auszüge):
B. G. Teubner GmbH, Stuttgart
"In die Periode der Jahre um 1970 fällt auch der Erwerb eines Unternehmens, dessen geschäftliche Aktivitäten andere waren als die von Giesecke & Devrient in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nämlich die eines Verlages.   
Im Jahre 1969 erwarb Giesecke & Devrient einen traditionsreichen wissenschaftlichen Verlag, den Verlag B. G. Teubner. Spielten bei den anderen Erwerbungen unternehmenspolitische Gründe eine Rolle, so war Siegfried Ottos Absicht hier, dem traditionell eng mit dem Hause Giesecke & Devrient verbundenen Verlag zu helfen und ihm nach dem Tode des Mitinhabers Martin Giesecke die wirtschaftliche Weiterentwicklung zu ermöglichen ... Siegfried Otto übernahm, getreu dem Martin Giesecke gegebenen Versprechen, im Juli 1969 die in wirtschaftliche Not geratene Verlagsfirma durch Kauf aller Gesellschaftsanteile der Inhaberfamilien. Die alleinige Geschäftsführung der Verlagsfirma, die zum Jahresende 1969 in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt wurde, übertrug Siegfried Otto im Juli 1969 dem Verlagsbuchhändler Dr. h. c. Heinrich Krämer. Der Eigentumsübergang von B. G. Teubner an Giesecke & Devrient bezeichnete für die Verlagsfirma einen Neubeginn. Nach raschem Ausgleich der in den Vorjahren entstandenen Verluste wurde die Wettbewerbs- und Ertragsfähigkeit der Firma wiederhergestellt. In den folgenden drei Jahrzehnten, die eine Blütezeit in der Geschichte der Firma markieren, errang der Verlag wieder eine führende Stellung im wissenschaftlichen Verlagsbuchhandel auf seinen angestammten und neubegründeten Hauptarbeitsgebieten: Mathematik, Informatik (seit 1970); Naturwissenschaften mit Physik, Chemie, Biologie, Geographie; Ingenieurwissenschaften mit Bauwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik / Nachrichtentechnik; Altertumswissenschaft. Die Führungsstellung des Verlags fand auch ihren Ausdruck in der internationalen Zusammenarbeit mit dem angloamerikanischen Verlag John Wiley & Sons.
Auf dem ältesten Stammgebiet, der Altertumswissenschaft (seit 1824), entwickelte sich B. G. Teubner seit 1969 wieder zum international bedeutenden Verlag. Die wirtschaftlich wichtigste Beteiligung hielt B. G. Teubner seit 1938 an dem führenden österreichischen Schulbuchverlag Hölder-Pichler-Tempsky KG, Wien, die auch zu enger verlegerischer Zusammenarbeit zwischen beiden Firmen führte ...
Die Wiedervereinigung schuf auch für B. G. Teubner die Voraussetzungen, um die 1947 durch Lizenz der sowjetischen Besatzungsbehörde gegründete, 1952 konfiszierte und bis 1990 staatlich regierte B. G. Teubner Verlagsgesellschaft KG, Leipzig, die den rechtmäßigen Inhabern vier Jahrzehnte lang entzogen war, wieder einzugliedern. Die von B. G. Teubner im Februar 1991 gegründete Tochtergesellschaft B. G. Teubner Verlagsgesellschaft mbH erwarb durch Kaufvertrag mit der Treuhandanstalt Berlin vom 16. April 1991 die Aktiva der B. G. Teubner Verlagsgesellschaft KG, Leipzig. Die Muttergesellschaft in Stuttgart entwickelte ihre Tochtergesellschaft, deren Sitz im Mai 1991 nach Leipzig verlegt worden war, um einen verlegerischen Neuaufbau der Firma am Gründungsort der Firma zu ermöglichen, in wenigen Jahren zu einem ertragsfähigen, erfolgreichen Unternehmen. Gleichzeitig unterstützte B. G. Teubner die Muttergesellschaft Giesecke & Devrient namentlich bei der Restitution des in Leipzig gelegenen Teubnerschen Grundvermögens. Diese konnte 1999 durch Erlöse erheblichen Umfangs, von denen 50 Prozent gemäß dem Vertrag von 1969 an die Alteigentümer flossen, abgeschlossen werden."

(Quelle:
Giesecke & Devrient 1852
-2002. Werte im Wandel der Zeit.

Herausgegeben zum Jubiläum des Unternehmens. München 2002,
Auszüge S. 50-51, S. 154-156.

Dank für die Übermittlung dieses Textes gilt Herrn Michael Giesecke in Dossenheim.)

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Siehe auch:

http://www.stiftung-teubner-leipzig.de/2002-weiss-juergen-giesecke-und-devrient-und-teubner.htm

http://www.teubner-stiftung.eu/

B. G. Teubner 2000-2010 (Stand 26.02.2010) (nach dem Verkauf von B. G. Teubner
durch S. Ottos Erbinnen an den Bertelsmann-Konzern unter T. Middelhoff)
...


http://www.leipziger-manuskripte.de

www.stiftung-teubner-leipzig.de/kraemer-heinrich-wiedervereinigung-der-verlagsfirmen-b-g-teubner.htm

Über die engen verwandtschaftlichen Beziehungen der Familien Adam Ries und B. G. Teubner siehe ...



21.02.2011:  Teubner-Wissenschaftspreis ...            Fotos 21.02.2011: Inselstr. 22 ...

21.02.2011: 
Fünfter Teubner-Förderpreis 2011 ...
 
21.02.2010: 
Vierter Teubner-Förderpreis 2010 ...
 


 Siehe auch:    Erster Teubner-Förderpreis 2004 ...

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Teubner-Stiftung / Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stiftung_Benedictus_Gotthelf_Teubner


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 Seite aktualisiert / erweitert:  

22.10.2014.
21.08.2011.
09.03.2003.
27.08.2002.
Seite eröffnet: Leipzig, 01.06.2002.


  © Stiftung Benedictus Gotthelf Teubner Leipzig / Dresden / Berlin / Stuttgart 2002-2014.


 Hinweis:  

Die Einfügung von Hyperlinks ist als Zugangsvermittlung zu betrachten;
es wird dabei keine Verantwortung für Inhalte übernommen.
V.i.S.d.M.: Jürgen Weiß. Bernhardstraße 22a. 04315 Leipzig.
 E-Mail: weiss (at) stiftung-teubner-leipzig.de


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